Das ist eine Frage, die mich das letzte halbe Jahr sehr stark beschäftigt hat. Ich hatte mich fast schon dem dringenden Rat meiner Business Buddies hingegeben, lieber nichts Privates preiszugeben, als mir in einem Business Mindset Coaching mit der lieben Laura Beyer bewusst wurde, wie groß mein „Leidensdruck“ ist.

Mein Problem: ich fühlte mich wie eine Akrobatin, die zwischen zwei Welten hin- und herhüpft.

Seit dem habe ich mich noch mal stark mit der Frage beschäftigt, ob mein Expertenstatus wirklich darunter leiden kann, wenn ich mich verletzlich, ja einfach menschlich zeige.

Was macht mich zur Membership Expertin?

Also habe ich mich hingesetzt und überlegt, was mich als Expertin ausmacht. Neben hervorragenden Tool-Kenntnissen, die unumgänglich sind, bringe ich eine kindliche Begeisterung für das Thema mit und kann sofort auf Knopfdruck mit meinen Kund:innen in ein Brainstorming zu ihrer Membership abtauchen. Dabei gehe ich ganz individuell auf ihre Persönlichkeiten und Vorlieben ein und verbinde dies mit Erfahrungswerten aus der Praxis. Ich habe bereits eine Vielzahl an Mitgliederbereichen von hinten gesehen und beantworte seit einem Jahr Fragen im Forum des Membership Clubs und dem Membership Pro Kurs von Sascha Feldmann.

Meine Kund:innen schätzen meine empathische Art, lieben, dass ich immer mitdenke, statt nur abzuarbeiten und stets verlässlich Aufgaben erledige.

🤫 Psst, kleiner Tipp an dieser Stelle: diese Übung kann ich jedem zu jederzeit empfehlen.

Was war privat das letzte halbe Jahr bei mir los?

Behalten wir mal im Hinterkopf, was mich zur Expertin macht und tauchen mal ein in die private Welt der Glücksbotin Lea. Was hat mich, Lea, denn das letzte halbe Jahr so beschäftigt und was ist passiert? Damit dieser Artikel nicht ausartet, nutze ich hier einfach mal Stichworte 😉

  • April 2022: Der Kinderwunsch von mir und meinem Mann Friedrich wurde lauter und der positive Schwangerschaftstest folgte schnell. 🥳
  • Mai 2022: Kurze Zeit später war ich im Krankenhaus – eine frühe Fehlgeburt
  • Juni 2022: Streit mit der Schwiegermutter (sie ist der Meinung, wir sind selber Schuld, da geimpft 😳)
  • Juni 2022: Mich hat es mit Corona erwischt 🤧
  • Juli 2022: Ich habe das Angebot für eine Festanstellung als Projektmanagerin von einem meiner Kunden erhalten, angenommen und doch wieder abgesagt 😬
  • Juli 2022: Der zweite positive Schwangerschaftstest plus eine zweite frühe Fehlgeburt
  • August 2022: Der dritte positive Schwangerschaftstest, viele Blutuntersuchungen und Unsicherheit
  • September 2022: Die ersten Herztöne gehört, Übelkeit und langsam wächst das Vertrauen in meinen Körper wieder 😊


Puh, gerade während ich meine erlebten Ereignisse noch mal so aufschreibe, fällt mir wieder auf, wie viel eigentlich passiert ist und wie viel ich in so kurzer Zeit verarbeitet habe.

Privat bin ich sehr offen, mit den Ereignissen umgegangen. Ich bin dankbar für alle Zuhörer:innen und Trostspender in dieser Zeit! ✨

Die eigenen Gefühle im Business-Kontext verstecken

In meinem Business habe ich nur einen geringen Bruchteil geteilt. Wie eingangs geschrieben, wurde mir auch dringend davon abgeraten, mich im beruflichen Kontext so verletzlich zu zeigen.

Anfang August bin ich auf einen Blogartikel von Vera Fechtig gestoßen: „Sprichst du offen über deine Gefühle – auch im Business-Kontext?„. Es fühlte sich richtig an einen eigenen Artikel (ähnlich wie diesen hier) zu schreiben, aber doch verließ mich der Mut nach nur wenigen Zeilen. Warum? Weil wir gelernt haben zu funktionieren und keine Gefühle im beruflichen Umfeld zu zeigen. Also funktionierte ich weiter 😊

Was ist in meinem Business das letzte halbe Jahr passiert?

Ich gebe zu, so ganz weiß ich manchmal auch nicht, wie das eine mit dem anderen zusammen passt. Vielleicht meinte das Leben es sehr gut mit mir, wenn es in dem einen Bereich (privat) schwierig wird, sollte ich im anderen Bereich (beruflich) umso mehr Leichtigkeit verspüren. Hier also auch wieder in kurzen Stichworten, was Glücksbotin Lea in ihrem Business in der gleichen Zeit erlebt hat.

Mir fällt es immer schwer, das Wort „erfolgreich“ zu nutzen, weil das natürlich absolut Definitionssache ist, an welchen Parametern Erfolg gemessen wird. Messe ich meinen Erfolg an meinem Umsatz, an meinem Gewinn oder an meine Reichweite auf Instagram? Das ließ mir lange keine Ruhe und so habe ich für mich meine eigenen Parameter gewählt. Es gibt eine maximale Stundenanzahl, die ich jede Woche arbeiten möchte und einen minimalen Gewinn im Monat, den ich (nach großzügig geschätzten Steuerabgaben) mindestens erzielen möchte. Dazu kommt für mich noch ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor: und das ist meine Kundenzufriedenheit. 🤩

So freut es mich zu beobachten, dass ich trotz meiner privaten Themen, in meinem Business sehr erfolgreich war/bin *schnell virtuell auf Holz klopfen*. Und da schließt sich für mich auch wieder der Bogen, mein Expertenstatus muss nicht darunter leiden, wenn mir privat herausfordernde Umstände begegnen und genauso wenig, wenn ich mich verletzlich zeige und offen darüber rede bzw. in diesem Fall schreibe.

Warum habe ich mich jetzt entschieden, mein Privates hier zu teilen?

Wenn es doch meiner nach Meinung keine negativen Auswirkungen auf meine wahrgenommene Expertise haben wird und mein Business doch sowieso erfolgreich ist, wieso teile ich mein Erlebtes dann trotzdem mit dir?

Auch diese Frage hat mich lange beschäftigt. Erinnerst du dich an mein Problem, was ich in der Einleitung dieses Artikels beschrieben habe? Ich fühlte mich wie eine Akrobatin zwischen zwei Welten. Manchmal wie ein Geheim- oder Doppelagent.

Selbst wenn es keine Auswirkungen auf meine Arbeit gibt, bin ich doch in meinem Business derselbe Mensch, der ich auch privat bin. Und es fühlt sich verdammt gut an, diese zwei Welten wieder zu verbinden. Mich menschlich zu zeigen, wie ich bin.

Eins ist klar: an meiner Expertise hat sich nichts geändert.

Ich brenne noch nach wie vor für das Thema Membership und freue mich meinen Kund:innen den Rücken freizuhalten. Und gleichzeitig bin ich auch die private Lea, die in dem letzten halben Jahr so sehr an jeder Herausforderung wachsen konnte, nachdem ich an manchen Tagen zugegeben auch sehr verzweifelt, traurig und zum Teil wütend auf das Leben war.

Mein philosophisches Fazit

Und es klingt jetzt wahrscheinlich auch philosophisch oder gar idealistisch, wenn ich dir verrate, dass ich mir mehr Offenheit und Verletzlichkeit für die Business-Welt wünsche.

Be the change, you want to see in the world.

Das Sprichwort wird Mahatma Ghandi zugesagt

Jetzt verstehst du wahrscheinlich, warum es mir ein Anliegen ist, meine Karten offenzulegen, mich verletzlich und menschlich zu zeigen und gleichzeitig mein Business mit einer Freude, Begeisterung für das Thema und Menschlichkeit weiterzuführen.

Abschließend interessiert mich auch, ob du schon mal selber an einem ähnlichen Punkt standest, dann schreib das gerne (wenn du möchtest auch anonym) in den Kommentaren. Let us be human 😊

Zeit für Dankbarkeit
Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich vor mehr als 2 Jahren die Entscheidung getroffen habe und mich als Glücksbotin Lea selbstständig gemacht habe. Genauso viel Dankbarkeit spüre ich für die Mitwirkung in den wundervollen Unternehmen meiner Kund:innen. 🍀

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch bei meinem Mann Friedrich bedanken, der nicht nur während des letzten turbulenten halben Jahres als Unterstützung an meiner Seite war, viel mehr war er es, der mich hierzu ermutigt hat. 🙏

In dem Rahmen bzw. als Vorbereitung haben wir auch eine Realtalk Podcast Episode in seinem Leben. Lieben. Loslassen Podcast aufgenommen. Die Folge kannst du dir hier direkt oder später anhören.

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